Chronik

verfasst von Hugo Thomann

1895

Im Herbst 1894 kam bei der Freiwilligen Feuerwehr unter ihrem Kommandanten Sigmund Wunderle der Gedanke auf, eine Feuerwehrmusik zu gründen. Im Oktober wurde eine Generalversammlung einberufen und der Beschluss gefasst, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Eine Sammlung unter den Feuerwehrleuten erbrachte 180,- Mark. Bei einer Haussammlung spendeten die Öflinger Bürger 350,- Mark. Die Gemeinde, die Buntweberei Brennet und der Militärverein gaben ebenfalls je 100,- Mark. Für die damalige Zeit waren das stolze Beträge. Nun galt es einen Ausbilder zu suchen. Herr Kapellmeister Schüler aus Säckingen erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen. Schüler plädierte aber eher für einen selbständigen Musikverein. Im Januar 1895 wurde dann bei der Gründungsversammlung unter Vorsitz von Bürgermeister Emil Bäumle der Musikverein Öflingen gegründet.

An der Generalversammlung waren Vertreter der Gemeinde, der Feuerwehr, des Militärvereins und Herr Kapellmeister Schüler mit den bis dahin angemeldeten aktiven Musikern zugegen. Übrigens ist heute noch einer der schönsten Prozessionsmärsche, von Schüler komponiert, in unserem Besitz. Zum 1. Vorstand des neuen Vereins wurde Adolf Rotzler gewählt. Dirigent des Vereins wurde Clemenz Rotzler. Beide gehörten der schon vorher bestehenden Musikkapelle an.

Die ersten aktiven Mitglieder waren:

Egle Josef
Gallmann Alfred
Gallmann August
Jäger Adelbert
Lang Emil
Maier Johann
Malzacher August
Ritzi Theodor
Rotzler Adolf
Rotzler Clemenz
Rotzler Eduard
Thomann Johann
Thomann Josef
Thomann Karl
Urich August
Urich Ferdinand
Wunderle Andreas
Zimmermann Josef

Mit der Feuerwehr und dem Militärverein wurde vertraglich vereinbart, dass der Musikverein sich verpflichtet, der Feuerwehr 15, dem Militärverein 10 Jahre als Ersatz für die Spenden unentgeltlich zu spielen.

Unter Anleitung von Kapellmeister Schüler machte der junge Verein so rasche Fortschritte, dass er bereits im Mai 1895 bei der Beerdigung des verunglückten Mitgliedes Zimmermeister Gallmann zum ersten mal öffentlich auftreten konnte. Von nun an beteiligte sich der Musikverein an allen weltlichen und auch kirchlichen Anlässen in der Gemeinde.

Leider liegt uns ein Gründungsprotokoll nicht vor, da mit schriftlichen Aufzeichnungen erst ab der Generalversammlung am 30.Dezember 1895 begonnen wurde.

Die Ausführungen bis hierhin beruhen aber auf Originalaufzeichnungen des Gründungsmitgliedes Josef Thomann.

Bis zum Ende des ersten Vereinsjahres war die Mitgliederzahl durch Aufnahme von Passivmitgliedern auf 86 angestiegen. In den ersten Jahren litt das Niveau des Vereins noch sehr unter dem vielen Wechsel der aktiven Musiker. Auch damals mussten die jungen Leute ihren Militärdienst ableisten.

1900

Der Verein im Jahre 1900

1905

Den ersten Höhepunkt im Vereinsleben erreichte der Musikverein am 28.Mai 1905. Anlässlich des 10jährigen Bestehens wurde die Vereinsfahne, die wir heute noch tragen, geweiht. Bei diesem Jubiläumsfest trat der Verein auch zum erstenmal vor ein Preisgericht und erhielt die Note gut.

Angespornt dadurch gelang es dem jungen Verein bereits am 16.Juli des gleichen Jahres bei einem Musikfest in Schopfheim den ersten silbernen Becher zu erspielen. Im Jahre 1905 schloss sich der Musikverein Öflingen dann auch dem damaligen Musikverband an.

1906

Als 1906 Kapellmeister Schüler aus Säckingen verstarb, konnte Herr Musikdirektor Siegin aus Basel gewonnen werden. Dieser übernahm nun wie sein Vorgänger in regelmäßigen Zeitabständen die Proben um die letzten Feinheiten in Harmonie und Rhythmik herauszubringen. Unter seiner Anleitung machte der Verein große Fortschritte und konnte in den Folgejahren bei vielen Festen den 1. Preis erringen.

1908

Im Januar 1908 wurden neue Instrumente mit Normalstimmung gekauft. Alle alten Instrumente wurden verkauft, weil sie die hohe oder wie es damals hieß, österreichische Stimmung hatten.

1910

1910 erhielt der Musikverein im neuen Schulhaus ein eigenes Probelokal. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 27. Mai 1911 wurde die Streichmusik mit dem Musikverein vereinigt. Der Verein führte nun den Namen:

Musikverein Öflingen
 Harmoniemusik mit Streichabteilung

Aus den ältesten Satzungen einige kurzen Auszüge:

§ 1 Zweck des Musikvereins ist die Pflege der Musik und des gesellschaftlichen Lebens.

§ 2 Der Verein besteht aus aktiven, passiven und Ehrenmitgliedern.

§ 6 Jedes aktive Mitglied zahlt als Eintritt 3 Mark. Sollte jedoch ein Mitglied aus Mangel an musikalischen Leistungen später genötigt sein auszutreten, so hat es keinen Anspruch auf Rückzahlung des Eintrittsgeldes.

§ 11 Die aktiven Mitglieder verpflichten sich, Proben und Aufführungen pünktlich zu besuchen. Viertelstündliche Verspätungen der Proben ohne genügende Entschuldigung werden mit 10 Pf., gänzliches Ausbleiben mit 30 Pf.; bei Aufführungen Verspätungen mit 50 Pf. bis 1 Mark, gänzliches Ausbleiben mit 1-2 Mark gebüßt. Solche Mitglieder, welche in betrunkenem Zustande zu einer Aufführung erscheinen, werden gebüßt, wie wenn sie nicht erschienen wären.

1914

Der erste Weltkrieg brachte auch für die Öflinger Musik schwere Verluste. 6 der besten Musiker blieben im Felde. Nach dem Kriege wurde aber gleich wieder damit begonnen Jungmusiker anzulernen um den Verein wieder leistungsstark zu machen.

1920

Als im Jahre 1920 dann das 25jährige Jubiläum gefeiert wurde, konnten noch 5 Gründungsmitglieder dieses Jubiläum mitbegehen. Es waren dies August Gallmann, Johann Maier, Eduard Rotzler, Josef Thomann und Josef Zimmermann. Diese 5 Musiker erhielten das Diplom als erste Ehrenmitglieder des Vereins.

Dass der Verein schnell wieder auf der Höhe war, zeigten die Musikfeste 1921 in Lörrach und 1924 in Schopfheim, wo jedes Mal wieder der 1.Preis errungen werden konnte.

1925

Die Spendefreudigkeit der Öflinger Bürger ermöglichte es dem Verein sich zum 30jährigen Jubiläum eine Uniform zu kaufen. Am 12.Juli 1925 wurde dann das Jubelfest mit Uniformweihe feierlich begangen.

1933

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 begann auch für die Musikvereine eine neue Zeit. Parteiversammlungen, Kundgebungen, Betriebsappelle und Fackelzüge füllten von nun an das Protokollbuch. Der Musikverein Öflingen wurde Kreismusik der D.A.F.

Mit der Bildung einer Knabenkapelle schuf der damalige Dirigent Ernst Thomann im Jahre 1933 die Voraussetzung für das weitere Aufblühen des Vereins.

Ein großer Tag in der Vereinsgeschichte war Pfingsten 1933. Mit der Ouvertüre »Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien« von Franz von Suppe erspielte sich der MVÖ beim 1. Bundesmusikfest in Freiburg den 1. Platz.

Die Vereinschronik berichtet aber nicht nur von Proben und Konzerten sondern auch von schönen und gemütlichen Stunden. Es wurden Ausflüge gemacht so u.a. 1910 auf den Rigi, 1913 ins Berner Oberland, 1928 nach Lugano und 1939 gleich eine ganze Woche nach Fieberbrunn in Tirol. Das war aber auch nur möglich, weil die MBB (Mechanische Buntweberei Brennet; jetzt BRENNET AG) die Kosten für 10 Mann übernahm.

1935

n Pfingsten 1935 konnte das 40-jährige Jubiläum gefeiert werden. Der Festakt am Samstag wurde von sämtlichen Öflinger Vereinen mitgestaltet. Am Sonntag zog sich ein großer Festzug mit vielen Gastkapellen und den Öflinger Vereinen vom Bahnhof Brennet Rheintal zur Reithalle. Dort wurde das Jubiläum mit einem mehrstündigen Festkonzert gebührend gefeiert. Der Montag gehörte den Kindern und allen, die das Tanzbein nochmals schwingen wollten.

1939

Einen jähen Rückschlag brachte der 2. Weltkrieg. Das letzte Konzert, das man an Weihnachten 1940 mit den verbliebenen Musikern noch geben konnte, war ein Wunschkonzert. Es wurde von Herrn Zeidler aus Säckingen, einem ehemaligen Berufsmusiker, geleitet und fand im Gasthaus »Zum Wehratal« statt. Der Reingewinn wurde an 180 Öflinger Soldaten verteilt. Jeder bekam 3,- RM mit einem Schreiben und die vielen Dankschreiben, die wir bekamen haben gezeigt, dass wir richtig lagen. Nachdem 1941 fast alle Musiker zur Wehrmacht eingezogen waren, konnte nur noch bei ganz besonderen Anlässen musiziert werden und da halfen sich die Nachbarvereine gegenseitig aus.

1945

Im Februar 1945 mussten die Uniformen bei der Aktion »Volksopfer« abgegeben werden. Hier müssen die beiden älteren Musiker Johann Maier und Gottfried Urich besonders erwähnt werden. Sie haben es fertig gebracht, sämtliche Instrumente und Noten so sicher zu stellen, dass sie von den einmarschierenden Franzosen nicht gefunden wurden und der Verein nach dem Krieg die Arbeit wieder aufnehmen konnte. Nach dem Einmarsch der Besatzungsmacht musste der Verein laut Gesetz aufgelöst werden.

Bereits ein Jahr später fanden sich Musiker, die aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt waren wieder zusammen. Unter der Anleitung des alten Musikers Johann Maier begannen sie wieder zu proben und zu üben. Es wurden wieder Zöglinge angelernt um die durch die Kriegsverluste gelichteten Reihen wieder aufzufüllen.

1947

Am Sonntag, den 26. Januar 1947 war nun die Gründungsversammlung zur Wiedergründung des Musikvereins Öflingen. Die Wiedergründungsmitglieder waren:

 Berger Josef (1. Vorstand)
 Bernauer Emil
 Frey Konrad
 Hildenbrand Albert
 Huber Franz (2. Vorstand)
 Kägi Theodor jun.
 Kaiser Martin
 Maier Johann (Dirigent)
 Muser Friedrich (Kassierer)
 Rotzler Otto
 Scherer Josef
 Seifert Adolf
 Strittmatter Otto
 Thomann Josef sen.
 Urich Alfred
 Urich Gottfried
 Urich Paul (Schriftführer)
 Wißler Otmar

Zöglinge:
 Heil Willi
 Hüttner Rolf
 Keser Harald
 Rotzler Alfons
 Rotzler Alfred
 Staudinger Egon
 Thomann Bruno
 Weiß Anton
 Wunderle Pius

Von den Gründungsmitgliedern aus dem Jahre 1895 waren bei der Wiedergründung noch die beiden Musiker Johann Maier und Josef Thomann dabei. Es wurden neue Vereinssatzungen beschlossen und der Militärregierung zur Genehmigung vorgelegt. Mit Schreiben vom 3. Februar 1947 teilte das Gouvernement Militaire en Allemagne, Cercle de Säckingen mit:

Der Musikverein Öflingen wird endgültig genehmigt. Der am 26.1.1947 gewählte Ausschuss wird anerkannt.

Nun ging es mit Schwung an die Aufbauarbeit. Bis Dirigent Ernst Thomann aus der Kriegsgefangenschaft zurück kam, leitete Johann Maier, trotz hohen Alters, den Verein. Recht bald war wieder ein guter Leistungsstand erreicht.

1949

Im Jahre 1949 übernahm Paul Urich den Taktstock. Unter seiner Leitung wurde der Weg nach oben fortgesetzt. Am 26.2.50 schloss sich der Verein dem wieder gegründeten »Oberrheinischen Musikverband« an. Am 10.05.50 kehrte der letzte Musiker, Hugo Thomann, aus polnischer Kriegsgefangenschaft zurück.

1950

Vom 10.-12.6.50 wurde das 55-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Es war das erste größere Fest seit Kriegsende. Die Öflinger Vereine und die Nachbarkapellen trafen sich im Wehratalgarten bei schönstem Wetter. Der Reingewinn war der Grundstock für die Beschaffung neuer Uniformen. Mit Unterstützung der Gemeinde und der Industrie konnten diese dann auch bei der Firma Negele in Tübingen bestellt und am 24.2.51 eingeweiht werden.

Den ersten musikalischen Höhepunkt erreichte der Verein unter dem rührigen Dirigenten Paul Urich nach dem Kriege beim Wertungsspiel am 27.5.51 in Säckingen. Mit der Ouvertüre »Lucretia Borgia« von Donizetti konnte die Höchstnote »hervorragend« erreicht werden. Am 12.1.52 übernahm Hugo Thomann die Vereinsleitung als 1. Vorstand von Josef Scherer.

Der Aufbau wurde unter seiner Führung intensiv weitergeführt. Es ging jetzt hauptsächlich darum, den Grundstock für die Anschaffung von neuen Instrumenten zu legen. Die meisten waren über 50 Jahre alt und die Stimmung war nicht mehr die Beste. Also lautete die Devise Geld verdienen.

1952

Der Verein im Jahre 1952

1956

Ehre wem Ehre gebührt! Der 16.3.56 verdient es, besonders erwähnt zu werden. Unser Musikvater Johann Maier feierte seinen 90. Geburtstag und spielte immer noch Aktiv. Anlässlich seines Geburtstagsständchens wurde er zum Ehrendirigenten ernannt. Immer wenn Not am Mann war, als Dirigent, als Jugendausbilder und als Notenschreiber war er zur Stelle. Am 17.3.56 wurde er in Verbindung mit einem Konzert, an dem Abordnungen der Öflinger Vereine und der befreundeten Musikvereine teilnahmen, öffentlich geehrt. Vom Verband wurde er als dritter Musiker zum Ehrenmitglied ernannt.

Am Weihnachtskonzert vom 23.12.56 blies der Verein zum ersten Mal öffentlich auf den neuen Instrumenten. Man hatte sich mit der Neuanschaffung eine enorme Schuldenlast aufgeladen. Die Rechnung - 14.760,- DM - war ein schöner Brocken. Um diese Schulden abzubauen musste man jede Gelegenheit, an Geld zu kommen, nutzen. Konzerte im Basler Zoo, im Schlosspark Säckingen u.ä.. Am meisten halfen uns die Öflinger. Die Gemeinde stiftete 5000,- DM, ein Doppelkonzert mit dem Gesangverein erbrachte 413,- DM. Der Sportverein richtete ein Gerümpelturnier aus, was 500,- DM einbrachte, eine Haussammlung 3000,- DM. Dafür spielten wir zum Dank ein Wunschkonzert. Zuschauerspitzenreiter war der Marsch »Alte Kameraden«. Für den Rest der Schulden gab uns die Gemeinde ein zinsloses Darlehen, das wir so schnell wie möglich zurückzahlten.

1958

Einen Lichtblick in finanzieller Hinsicht brachte den Öflinger Vereinen die neu erbaute Schulsporthalle. Am 9. und 10.8.1958 merkten wir das schon, denn wir veranstalteten das Bezirksmusikfest in der im Rohbau fertiggestellten Halle.

1960

Beim Wertungsspiel am 3.4.1960 gelang uns mit der Ouvertüre »Isola Bella« von Steinbeck mit der Note »vorzüglich« der Vorstoß in die Oberstufe.

1966

Am 15.1.1966 trat Hugo Thomann als 1. Vorstand zurück und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nachfolger wurde Gerhard Klausmann.

1970

Ab 14.5.1969 begannen die Vorbereitungen zum 75. Jubelfest. Vom 4.9.-14.9.1970 wurde das 75-jährige Jubiläum unter dem inzwischen wieder gewählten 1. Vorstand Hugo Thomann gefeiert. Es fanden insgesamt 8 Veranstaltungen im Festzelt neben der Halle statt. Neben den Öflinger Vereinen, die auch beim Service usw. mithalfen, nahmen noch 15 deutsche, 4 schweizerische, 2 belgische, 1 französische und 1 österreichische Musikkapellen teil. Hier muss noch besonders die Zusammenarbeit innerhalb des Dorfes erwähnt werden. Vom Samstag 12.9.70 bis Montag 14.9.70 brachten wir 161 ausländische Musiker in Privatquartieren unter.

Wer gedacht hatte, das Jubiläum würde uns einen finanziellen Segen bescheren, hat sich getäuscht. Bei einem solchen Fest ist die Arbeit groß, auch der musische Erfolg kommt nicht zu kurz, aber die Kosten sind erheblich.

1971

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der freiwilligen Feuerwehr Öflingen vom 2. - 4.7.1971 führten wir auf dem Schulplatz zum ersten Mal den »Großen Zapfenstreich« zusammen mit dem Spielmannszug Säckingen auf.

1973

Im Herbst 1972 dachte man an neue Uniformen, oder wie es heute heißt, Einheitskleidung. Unsere Grauen waren über 10 Jahre alt und sahen nicht mehr gut aus. Am 25.4.73 wurden sie geliefert und am 19.5.73 beim Rettichfest zum ersten Mal getragen, Farben wie heute noch.

Neu in der Vereinsgeschichte: zum Zöglingskurs 1973-74 konnten sich auch Mädchen anmelden. Ute Schmucker, die schon einige Jahre als einzige Frau bei uns spielte, hatte gezeigt, dass die Frauen bei einer Blasmusik wohl ihre »Frau« stehen können.

An der Generalversammlung 1974 übernahm Josef Thomann, der auch die Jugendkapelle leitete, den Posten des 1. Vorstandes.

1978

Das Jahr 1978 war ein arbeitsreiches Jahr für jeden Musiker. 142 Anlässe galt es zu besuchen. 9 Konzerte, 4 kirchliche Anlässe, 2 Beerdigungen, 5 Ständchen, 16 sonstige Anlässe und 106 Proben, das ist Spitze und dazu noch einen Probenbesuch von 86,28%.

Am 1.11.1978 hat uns der 1. Vorsitzende und Dirigent der Jugendkapelle, Josef Thomann, beruflich bedingt, verlassen. Er hat sich besonders in der Jugendarbeit hervorgetan. An der Generalversammlung von 27.1.79 übernahm Waldemar Urich den Vorsitz des Vereins, Werner Klausmann die Jugendkapelle.

1984

Im Jahre 1984 musizierten im MVÖ 95 Aktive, Jugendliche und Zöglinge.

Am 3.6.1984 wurde unserem langjährigen erfolgreichen Dirigenten Paul Urich vom Bürgermeister der Stadt Wehr, Otto Wucherer, der Titel »Musikdirektor« verliehen, was für uns alle Freude und Ansporn war.

1985

Am 7. und 8.9.1985 feierte der MVÖ sein 90. Vereinsjubiläum. Es fand aber nicht im großen Rahmen statt. Man feierte innerhalb der Dorfgemeinschaft mit den Öflinger Vereinen.

1986

In der Generalversammlung 1986 konnte der Dirigent das erste und wahrscheinlich auch das letzte Mal einen Probenbesuch von über 90% melden. Die Aktiven kamen bei 93 Zusammenkünften auf einen Besuch von 92,37%, die Jugendkapelle bei 90 Zusammenkünften auf 92%.

Ab April 1986 fungierte Reiner Seitz als kommissarischer, ab 30.1.87 als gewählter 1. Vorstand.

1987

Der Verein wird immer größer. Im Jahre 1987 blasen 104 Zöglinge, Jugendkapellenmitglieder und Aktive in die Instrumente. Auch gibt es bei der Jugendkapelle nochmals einen Rekord zu melden. Die 83 Zusammenkünfte hatten einen Besuch von 96,57%.

1988

Am 17.12.88 heißt es wieder einmal: »Ehre wem Ehre gebührt.« Unser Dirigent Paul Urich, der dem Verein seit 1933 dient und seit 1949, mit einer kleinen Unterbrechung, musikalischer Leiter ist, gibt den Taktstock in jüngere Hände. So stand denn das Weihnachtskonzert am 17.12.1988 ganz im Zeichen des Dankes an Paul Urich. Im musikalischen Teil des Konzertes zog er noch einmal alle Register seines Könnens.

Es muss hier unbedingt erwähnt werden, dass Urich ein Naturtalent ist. Das Dirigieren hat ihm niemand beigebracht, keine Schule, kein Dirigentenkurs. Für sein Wirken wurde ihm von verschiedenen Rednern gedankt und der Titel des Ehrendirigenten verliehen. Auch der Chronist, als Weggefährte vom 1. Tag des musizierens an sagt nochmals: »Danke Paul«. Nachfolger wurde Werner Klausmann, der den Verein nahtlos weiterleitet.

1989

Obwohl über Ausflüge besonders berichtet wird, soll unser Gegenbesuch vom 25.8.-28.8.1989 in Dohren, der neuen Heimat von Egon Staudinger erwähnt werden. Die Leute dort wollten nicht glauben, dass wir nur ein Laienorchester sind und haben den MVÖ mit Beifall überschüttet. Das große Festzelt war übervoll von Zuhörern.

1992

Der Verein im Jahre 1992

1993

Anlässlich des Adventskonzertes am 18.12.93 wurde der langjährige Vorstand und Ehrenvorstand Hugo Thomann nach 60-jähriger aktiver Laufbahn verabschiedet.

1995

Der Verein feiert sein 100-jähriges Bestehen.